Wanderer erfahren auf den großen A0 Schautafeln auch etwas zur Geschichte der adligen Vorfahren.
Sieben „Fürstliche Wanderwege“ führen rund um das Gelände und haben mit einer Länge von 2,4 bis 8,3 km für alle Ansprüche etwas zu bieten.
Auch ein Abenteuerweg für Familien, welcher zu den Attraktionen ins Tannenbühl führt, ist dabei.
Die beschilderten Wege starten alle an der Fürstin Sophie Kapelle.
Benannt wurden die unterschiedlichen Wege nach Vorfahren des Hauses Waldburg-Wolfegg und Waldsee.
Die sieben Wanderwege sind über Wegweiser kenntlich gemacht und jeder einzelne Rundwanderweg ist in seiner eigenen Farbe markiert.
Beschilderung der Fürstlichen Wanderwege
Jedem Wanderweg steht ein Vorfahr des Hauses Waldburg-Wolfegg und Waldsee Pate. Zusätzlich ist jeder Wanderweg nummeriert und farbig markiert.
Außerdem können Sie über Ihr Handy die Routen unserer Wanderwege über Outdooractive abrufen.
Geschichte zu den fürstlichen Wanderwegen
Spazierweg der Fürstin Adelheid
Kleine Runde über den Golfplatz
Adelheid Fürstin zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee (1900-1987)
Die als Gräfin und Herrin von Schönburg-Glauchau geborene Adelheid heiratete am 6. Mai 1920 in Wechselburg den späteren Fürst Franz Ludwig zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee. Nach der Heirat zog das Paar in das Waldseer Schloss.
Fürstin Adelheid war zeit ihres Lebens politisch wie sozial tätig. Zehn Jahre gehörte sie dem Waldseer Stadtrat an, leitete die Landesfrauengruppe Südwürttemberg-Hohenzollern der CDU und wirkte aktiv im Arbeitskreis „Bildungsplanung für das berufliche Schulwesen“ mit. Engagiert setzte sie sich für die europäische Sache ein und kämpfte auf den von ihr organisierten Europatagen für eine bessere Stellung der Frau in Europa. 45 Jahre lang war sie Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes Waldsee und 25 Jahre lang Diözesanvorsitzende.
Für ihre Verdienste erhielt sie 1978 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse am Bande. 1985 verlieh ihr die Stadt Bad Waldsee für ihr Wirken in der und für die Gesellschaft die Bürgermedaille der Stadt.
Fürstin Sophie Panaoramarundweg
Sonnige Seerunde
Sophie Fürstin zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee (1836-1909)
Die als Gräfin Arco-Zinneberg auf Schloss Zeil geborene Sophie heiratete 1860 in München den späteren Fürst Franz zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee. Bis zu ihrem Umzug nach Wolfegg wohnte das Paar im Schloss Waldsee.
Neben der Führung des großen Haushalts und der Fürsorge für ihre Familie war der Dienst an und das Wirken in der katholischen Kirche Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens. Nicht nur in Bad Waldsee, sondern auch in vielen Gemeinden des Oberlandes hat ihr Wirken Spuren hinterlassen. Mit zahlreichen Kapellen und der Ausstattung von Sakralräumen, auf die Fürstin Sophie als Bauherrin ihre ganze Aufmerksamkeit richtete, verstand sie, in ihrem Wirkungsbereich unübersehbare Akzente zu setzen.
In ihrem Auftrag errichtete der Münchner Architekt Johannes Marggraff 1889 die Holz-Kapelle in Waldsee-Hopfenweiler in gotischen Formen.
Bauernjörgs Höhenwanderung
Schöner Weg über den Petersberg
Truchsesss Georg III. von Waldburg (1488-1531)
Der im Waldseer Schloss geborene Georg ist unter dem Namen „Bauernjörg“ der wohl bekannteste, aber auch umstrittenste Vertreter der Familie Waldburg. Er war in erster Ehe mit Gräfin Apollonia von Sonnenberg verheiratet, in zweiter mit Gräfin Maria von Oettingen.
Früh startete er eine militärische Karriere. Zunächst war er Herzog Ulrich von Württemberg zu Diensten und übernahm anschließend als oberster Feldhauptmann das Heer des Schwäbischen Bundes. Als solcher ging er mal rigoros, mal moderat gegen die vielerorts schutz- und rechtlosen aufständischen Bauern vor. Mit seinem militärisch-taktischen Geschick trug er schließlich wesentlich zur Niederschlagung der Bauernaufstände bei. Kaiser Karl V. verlieh ihm für seine Verdienste im Bauernkrieg den Titel Reichserbtruchsess.
Ab 1525 fungierte er als Statthalter des Herzogtums Württemberg und damit als höchster habsburgischer Regierungsbeamter des Landes.
Wanderung des Goldenen Ritters
Rundweg durch das Tannenbühl und Saubad
Truchsess Georg „Jörg“ I. von Waldburg (†1467)
Geboren als dritter Sohn von Truchsess Johannes II. (Hans mit den vier Frauen), erhielt er bei der Erbteilung 1429 neben den Städten Mengen und Wurzach auch Burg und Stadt Waldsee. Er war verheiratet mit Eva von Bickenbach und begründete die sogenannte georgische Linie des Hauses Waldburg, die bis heute besteht.
Georg tat sich durch geschickte Haushaltsführung hervor und konnte so seine Besitzungen nachhaltig vermehren, auch hielt er sich aus kriegerischen Auseinandersetzungen weitgehend heraus.
Begraben wurde er in der ehemaligen Stiftskirche der Augustiner Chorherren, der heutigen Pfarrkirche St. Peter in Bad Waldsee. Dort befindet sich im linken Seitenschiff ein Epitaph, das den Verstorbenen als fast lebensgroße vergoldete Bronzefigur zeigt. Im Volksmund wird dieses Meisterwerk spätgotischer Kunst der „Eiserne Mann“ genannt.
Auf den Spuren von Hans & den 4 Frauen
Großer Rundweg zur Spitzkapelle
Truchsess Johannes II. von Waldburg, gen. Hans mit den vier Frauen (um 1344–1424)
Truchsess Johannes II., der als „Hans mit den vier Frauen“ in die Familiengeschichte eingegangen ist, gilt als Paradebeispiel geschickter waldburgischer Heiratspolitik. Er war insgesamt vier Mal verheiratet (die Frauen starben eines natürlichen Todes).
Als er von seinem Vater das mit hohen Schulden belastete Erbe übernommen hatte, stand er vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Aber dank der außerordentlich hohen Mitgift seiner zweiten Gemahlin Katharina von Cilli erhielt er den nötigen finanziellen Spielraum zur Reduzierung der Schulden und Sicherung und Erweiterung des Besitzes. So gelang es dem Truchsess, die die vorderösterreichischen Donaustädte Mengen, Riedlingen und Munderkingen sowie die Landvogtei als Pfandbesitz zu erstehen. Später kamen noch Saulgau und Waldsee dazu.
Mit diesen territorialen Zuwächsen war die Grundlage für den dauerhaften Bestand der Herrschaft Waldburg gelegt.
Abenteuerweg Tannenbühl
Wildgehege | Kletterpark | Waldlehrpfad
Wer hat Lust auf ein kleines Abenteuer?
Dieser schöne Wanderweg führt Sie über das sehr sehenswerte Wildtiergehege mit Rot- und Gebirgswild, Schwarzwild und Wissenswertes über Wald und Bodenformationen. Danach geht es weiter zum Kletterpark. Hier erwarten Sie über 170 Übungen und rund 2.600 Meter Kletterstrecke. Für alle Mutigen gibt es „Quick-Jump" in 20 Meter Tiefe! Neun verschiedene Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden laden ein, das eigene Geschick in der Höhe zu testen. Auch für Kinder ab 3 Jahren gibt es 19 Übungen mit rund 140 Metern Kletterstrecke. Weiter geht's über den Waldlehrpfad wieder zurück zum Fürstlichen Golf-Resort mit Endpunkt an der Fürstin Sophie Kapelle,
Kleiner Seenweg
Romantischer Rundweg über Erbgraf-Ludwig-See und Georgsee
Sie mögen es ein bisschen romantisch?
Dann ist dieser kleine Seen-Rundweg genau das Richtige für Sie. In knapp einer Stunde spazieren Sie inmitten von Grün über das herrliche Golf-Resort. Erbgraf Ludwig (*1990) ist zukünftiger Erbe des Hauses Waldburg-Wolfegg und Waldsee. Der Erbgraf-Ludwig-See entstand 1970-1975 im Zuge der Bauarbeiten der Anlage des „Old Course". Kurz vor Ende der schönen Runde kommen Sie an den kleinen aber feinen Georg-See. Er wurde 1992-1995 bei der Entstehung des „New Course" angelegt. In den Uferzonen gibt es eine artenreiche, kleine Tierwelt, die sich am Wasser besonders wohlfühlt. Zu bestimmten Zeiten können Sie an beiden Seen sogar einem Froschkonzert lauschen.