Fledermäuse faszinieren uns Menschen seit Jahrhunderten. Der Mythos des blutsaugenden Ungeheuers geistert in der Mythenwelt nicht erst seit dem Horrorfilm-Klassiker „Nosferatu“ durch die Köpfe. Die fliegenden Säuger faszinieren uns Menschen einfach. Sie stoßen über Nase und Mund Ultraschallwellen aus, die so hoch sind, dass wir Menschen sie nicht hören können. Diese Schallwellen werden von Objekten als Reflexion zurückgeworfen. So können Fledermäuse Hindernisse erkennen und ihnen ausweichen oder Beute jagen.
Doch sind sie, vor allem durch den Menschen, stark gefährdet: Die industrialisierte Landwirtschaft und Flächenversiegelung berauben sie nicht nur ihrer Nahrung, den Insekten, sie zerstören auch ihren Lebensraum.
Im weitläufigen Naturpark des Fürstlichen Golf-Resorts finden zehn Fledermausarten eine geschützte und lebenswerte Heimstatt. Und Besucher können diese, unter fachkundiger Anleitung, entdecken. Bei gutem Wetter führt die Fledermausexpertin Petra Kraus Interessierte zu Fuß durch den Naturpark. Bei der etwa einstündigen Wanderung, Beginn ist circa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang, können Sie die Fledermäuse mit speziellen Detektoren hören und so hautnah miterleben. Die Mindestteilnehmerzahl beträgt acht Personen, maximal sind 15 Teilnehmer erlaubt.
Fledermäuse gehören zu den ältesten Säugetieren, seit über 50 Millionen Jahren fliegen sie über die Erde. Alle 23 in Baden-Württemberg heimischen Fledermausarten sind gefährdet und gesetzlich geschützt.
Die Fledermaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 48 bis 72 Millimeter mit einem Schwanz von 35 bis 48 Millimeter Länge. In seinem Körperbau und seinem Äußeren entspricht der Kleine Abendsegler weitgehend dem Großen Abendsegler und unterscheidet sich von diesem außer durch die Körpergröße vor allem durch das zweifarbige Rückenfell.
Das Fell des Großen Abendseglers ist kurz, anliegend und auf dem gesamten Körper einfarbig rostbraun glänzend. Mit maximal 8,2 cm Körperlänge und einer Spannweite von 40 cm gehört er zu den mittelgroßen Fledermäusen.
Die Bartfledermaus ist eine sehr kleine Fledermausart. Ihre Kopf-Rumpf-Länge beträgt nur etwa vier bis fünf Zentimeter, die Flügelspannweite liegt zwischen 19 und 20 Zentimeter, die Unterarmlänge zwischen 32 und 39 Millimeter. Eine ausgewachsene Große Bartfledermaus wiegt zwischen 4 und 10 Gramm. Das ziemlich lange Fell hat dunkelbraune Haaransätze, an der Oberseite ist es goldbraun. Der Bauch ist grau, manchmal mit einem gelblichen Farbton.
Die Tiere suchen unterschiedliche Jagdgebiete auf. Innerhalb von Siedlungsbereichen jagen sie in Parkanlagen und Gärten. Beliebte Nahrungsgebiete sind aber auch Fließgewässer, Wiesen und Wälder. Wie bei den meisten Fledermausarten besteht der Großteil der Nahrung aus Insekten.
Sie bewohnen gerne Sommerquartiere in Baumhöhlen oder Fledermauskästen. An Häusern oder Scheunen verkriechen sich die Tiere in engste Spalten im Gemäuer oder Dach.
Die Jagdgebiete der Rauhautfledermäuse liegen in Wäldern und in Landstrichen mit einer vielfältigen Gehölzstruktur.
Wichtig scheint die Nähe der Quartierstandorte zu Gewässern zu sein. Die Tiere suchen besonders gern die Uferbereiche verschiedenster Gewässer zum Jagen auf.
Das Fell des braunen Langohrs ist lang und locker und hat eine graubraune Farbe, die Unterseite und der Hals sind merklich heller grau und tragen einen gelblichen Fleck.
Besonders auffällig sind die Ohren, die mit etwa vier Zentimeter Länge beinahe so lang sind wie der Körper.
Die Tiere wohnen bevorzugt in lockeren Laub- und Nadelgehölzen oder Parkanlagen und jagen dort Insekten, insbesondere verschiedene Falter. Sie schlafen gerne auf Bäumen.
Sie ist die meistverbreitete Fledermausart Europas und weltweit eine der kleinsten. Ihre Maße: Eine Körpergröße von rund 4,5 Zentimetern und eine Spannweite von bis zu 25 Zentimetern, bei einem Gewicht von 3,5 bis sieben Gramm.
Ihre Fellfärbung ist rotbraun bis dunkelbraun, die Unterseite gelbbraun bis graubraun.
Hauptnahrung sind Insekten wie Mücken. Ihre Sommerquartiere befinden sich meist an Gebäuden in Spaltenräumen wie hinter Fassadenverkleidungen.
Das Große Mausohr ist eine typische Kirchenfledermaus und mit gut 40 Zentimeter Flügelspannweite unsere größte heimische Fledermausart.
Sie hat eine Kopf-Rumpf-Länge zwischen 6,7 und 8,4 Zentimeter sowie eine Flügelspannweite zwischen 35 und 43 Zentimetern. Ein ausgewachsenes Exemplar wiegt zwischen 28 und 40 Gramm.
Das Große Mausohr hat eine sehr kurze und breite Schnauze, die Ohren sind lang und breit. Das kurze Fell ist bei erwachsenen Tieren an den Haarwurzeln schwarzbraun, an der Oberseite eher hell-braungrau gefärbt.
Die Jagdgebiete des Großen Mausohres sind vorzugsweise in alten Laubwaldbeständen, wo sie dicht über dem Erdboden nach flugunfähigen Laufkäfern jagen.
Diese Fledermaus hat einen besonderen Jagdtrick parat: Ihre Schwanzflughaut dient ihr als Kescher, um Beute aus dem Wasser zielgenau in ihr Maul zu befördern. Die Beute besteht vor allem aus Mücken.
Auffällig bei Wasserfledermäusen sind ihre enorm großen Füße und das wenig behaarte rotbraune Gesicht.
Mit einer Spannweite von 24 cm bis 27,5 Zentimetern und einem Gewicht von etwa sieben bis 15 Gramm zählen sie zu den mittelgroßen heimischen Arten.
Die Breitflügelfledermaus versteckt sich am liebsten vor den menschlichen Augen. In den Häusern halten sich Breitflügelfledermäuse häufig im Dachfirst zwischen Dachpfanne und Isolierung auf.
Gleich nach dem Sonnenuntergang fliegen Breitflügelfledermäuse aus dem Quartier. Ihr Flug wirkt relativ langsam, fast behäbig. Die Tiere jagen bevorzugt nicht nur an Straßenlaternen, sondern auch in Gärten oder Parks.
Charakteristisch für die Breitflügelfledermäuse sind ein schwarzbraunes bis schwarzes Gesicht, dunkle Ohren und Flughäute. Die Rückenfellfärbung variiert von hellem Rauchbraun bis zum dunklen Schwarzbraun. Das Bauchfell ist etwas heller und oft gelbbraun gefärbt.
Der Name dieser Art geht auf feste, wie Fransen wirkende Härchen an der Schwanzflughaut zurück. Sie hat eine bräunlich graue Rückenfellfärbung. Ihr Fell ist langhaarig und locker. Dagegen ist ihr Unterfell hellgrau bis weiß.
Sie ist von Rumpf bis Kopf um die 40 bis 50 Millimeter lang, hat eine Flügelspannweite von 245 bis 280 Millimetern und wiegt 5 bis 10 Gramm.
Die Ohren der Fransenfledermaus sind relativ klein. Diese erreichen meist keine 20 Millimeter. Wie bei anderen Arten aus der Gattung der Mausohren (Myotis) sind die Ohren länger als breit, häutig dünn und mit einem langgestreckten Ohrdeckel – Tragus – versehen.
Die Zweifarbfledermaus hat eine maximale Körpergröße von 6,4 Zentimeter mit einer Spannweite von 27 bis 33 Zentimeter bei einem Gewicht von 12 bis 23 Gramm.
Durch das kurzhaarige, dichte zweifarbige Rückenfell bekam sie ihren Namen. Es ist rot- bis dunkelbraun und an den Haarspitzen silberweiß. Die Bauchseite ist ebenfalls weiß bis gräulich. Die Ohren, Flügel und das Gesicht sind schwarzbraun. Ihre Flügel sind im Verhältnis zum Körper schmal und der letzte Schwanzwirbel ragt frei aus der Schwanzflughaut. Die Ohren sind kurz, breit und rundlich.
Ein Merkmal der Zweifarbfledermaus ist das Vorhandensein von vier Zitzen bei dem Weibchen. Keine andere europäische Art hat dieses Merkmal. Das bekannte Höchstalter ist zwölf Jahre.
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